Nachwuchs in Sicht: Was ist zu tun?

Nachwuchs in Sicht: Was ist zu tun?

Wie bringen die Fische eigentlich ihren Nachwuchs auf die Welt? Die meisten Aquarienbewohner sind eierlegend. Das bedeutet, dass sie wie ein Huhn Eier – nur in größerer Menge –produzieren und platzieren. Man unterscheidet zwischen Freilaicher, Bodenlaicher, Substratlaicher, Maulbrüter und Nestbauer. Zusätzlich gibt es noch die Lebendgebärenden, die wir dir hier alle kurz vorstellen werden.

Lebendgebärende Fische

Hierzu zählen zum Beispiel Guppys, Mollys, Platys oder Schwertträger. Sie entlassen fertig entwickelte Babyfische. Der Nachwuchs ernährt sich in den ersten Tagen von einem „Dottersack“, der am Unterleib hängt. Das ist wie ein Rucksack voller Essen, den die Tiere am Bauch herumtragen solange darin noch essen zu finden ist.

Anders als bei vielen anderen Fischen, schlüpfen die Fischbabys nicht als Larven aus Eiern, sondern entwickeln sich komplett im Bauch der Mutter. Sie können direkt danach schwimmen.
Woran erkennst du nun aber, dass ein Fisch trächtig ist (so nennt man es, wenn ein Fisch schwanger ist)? Die Fischmama wird immer dicker und dicker, bis die Fischbabys entlassen werden. Am After (Po des Fisches) erkennst du häufig einen dunklen, fast schwarzen Fleck. Hier gucken dich die vielen kleinen Augen der zukünftigen Fischbabys an.

Freilaicher

Danio-rerio-wildFreilaicher paaren sich und geben die Eier, die meistens eine klebrige Oberfläche haben einfach ins Wasser ab. Damit haben sie schon ihren Teil zur Fortpflanzung erfüllt. Die Eier treiben nun schutzlos im Aquarium, heften sich an Wasserpflanzen oder liegen auf dem Substrat. Im Aquarium entwickeln sich diese Eier sehr selten zu Fischen, weil sie für andere Aquarienbewohner ein gefundenes Fressen sind. Man kann sie allerdings schützen. Siehst du solche Eier, kannst du sie absaugen und in einer Brutbox aufziehen. Einige Züchter verwenden Murmeln, die den Aquarienboden bedecken, die Eier fallen zwischen die Murmeln und die erwachsenen Fische können sie nicht erreichen.

Diese Art der Vermehrung trifft nur auf wenige deiner Bewohner zu.

Bodenlaicher

Bodenlaicher – etwa Kilifische – vergraben ihre Eier im schlammigen Boden, ähnlich wie es Hühner machen. Das tun sie deswegen, weil der Bachlauf, in dem sie in der Natur leben, einmal im Jahr austrocknet. Dabei sterben die Eltern, aber beim nächsten Regen bekommen die vergrabenen Eier die benötigte Feuchtigkeit und somit das Zeichen, die Entwicklung zu beginnen. Die Trockenphase ist für die Entwicklung der Eier unbedingt notwendig. So wird verhindert, dass die Eier unter Wasser „verpilzen“, also durch eine Krankheit zerstört werden. Anders als ein Hühnerei sind die Eier nicht durch eine harte Schale geschützt und somit anfällig gegenüber Krankheiten.

Um den natürlichen Prozess auch im Aquarium zu erzeugen, stellen Züchter Schalen mit Torf in die Becken der Kilifische und entnehmen diese nach einiger Zeit. Der Torf übernimmt die Funktion eines schlammigen Bodens und wird getrocknet. Anschließend wird der Ansatz mit den Eiern nach einigen Tagen aufgegossen. Schon nach wenigen Stunden schwimmen die kleinen Fische auf dem Substrat herum. Nur erfahrene Züchter trauen sich die Nassmethode zu und müssen die Eier ständig beobachten, um eine Verpilzung der Eier zu verhindern.

Substratlaicher

Wa-Pelvicachromis-pulcher-IVSubstratlaicher wie Panzerwelse oder Zwergbuntbarsche suchen sich zusammen mit ihrem Partner einen Platz, den sie von Algen und Mulm befreien. Das kann ein großes Blatt, ein Stein oder in einer Höhle sein. Dort platzieren sie das Gelege mit den Eiern und verteidigen es vor anderen Fischen. Die Eltern und Jungtiere bleiben nach dem Schlupf noch eine ganze Zeit zusammen. Falls du also einmal im Aquarium viele kleine „Kügelchen“ auf- und aneinander siehst, sind es vermutlich angeheftet Eier von deinen Bewohnern.

 

 

Maulbrüter

5-eureka-eiaufnahme-2Maulbrüter finden sich häufig unter den Buntbarschen. Zum Befruchten legen sie ihre Eier in eine Kies- oder Sandkuhle im Aquarium ab. Ist das geschehen, nimmt ein Elternteil die Eier ins Maul und behält sie dort, bis die Babys schlüpfen. Sie werden in jede Ecke des Aquariums mitgenommen und stetig im Maul hin und her bewegt, ohne sie zu verschlucken. Auch einige Zeit nach dem Schlupf nehmen viele Maulbrüter die Jungfische zum Schutz vor Feinden ins Maul. Keine Sorge, sie fressen nicht ihre eigenen gesunden Kinder.

 

Nestbauer

SchaumnestKampffische wie Fadenfische oder Guramis bauen Nester für ihren Nachwuchs. Das Nest besteht aus mit Speichel umschlossenen Luftblasen, in die sie die Eier abgelegen. Häufig suchen sie sich für ihr Nest einen Platz direkt unter der Wasseroberfläche.

Das Männchen verteidigt das Nest mit den Eiern gegen Feinde und holt herausfallende Eier schnell zurück. Du erkennst das Nest schnell im Wasser, denn es sieht aus wie der Schaum in der Badewanne.

 

Kleine Fische brauchen Schutz

Kids NachwuchsKommen die Babys auf die Welt, brauchen sie einen besonderen Schutz. Es kann nämlich passieren, dass die Fischbabys plötzlich verschwinden. An einem Tag schwimmen sie noch munter im Becken herum und am nächsten sind sie plötzlich weg. Wie kann das passieren?

Es gibt verschiedene Gründe, warum kleine Fische verschwinden. Zum einen kann es passieren, dass der Filter die winzigen Fische einsaugt. Um das zu verhindern, kannst du spezielle feine Gitter, Netze oder Schaumstoffpatronen vor dem Einsauggitter des Filters anbringen. Oder du sicherst den Innenfilter, indem du einen handelsüblichen Damen-Nylonstrumpf darüber ziehst.

Jungfisch wird gefressenEin weiterer Grund für das Verschwinden der Jungtiere können andere Aquarienbewohner oder sogar die Eltern sein, die die Kleinen fressen. Daher ist eine stark bepflanzte bzw. verkrautete Ecke von Vorteil, in denen sich die Kleinen verstecken können. Wie du eben gelernt hast, passen nur wenige Eltern aktiv auf ihren Nachwuchs auf und verteidigen diesen. Deshalb musst du helfen, dass die Babys sich ungestört zu erwachsenen Fischen entwickeln können.

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